Mobilitätsmanagement für den Landkreis Augsburg

Um den Personenverkehr langfristig umwelt- und sozialverträglicher zu gestalten sowie die Lebensqualität in Städten, Märkten und Gemeinden zu erhalten, sind Strategien zur Vermeidung, Verlagerung, Verringerung und Effizienzsteigerung von Verkehr notwendig. Mit dem Mobilitätsmanagement verfolgt der Landkreis Augsburg das Ziel, vor allem durch Information, Aufklärung und Vernetzung die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer zu einem langfristig nachhaltigen Mobilitätsverhalten anzuregen. Dabei soll der motorisierte Individualverkehr reduziert werden und ein möglichst hoher Anteil an Verkehrsmittelalternativen des Umweltverbundes genutzt werden, wie ÖPNV, Fahrgemeinschaften, Rad- und Fußwege.

Als Zielgruppen für das Mobilitätsmanagement werden derzeit Unternehmen und Schulen angesprochen.

 

Pilotprojekt „Betriebe machen mobil – betriebliches Mobilitätsmanagement im Landkreis Augsburg“

Steigende Energiekosten, Fachkräftemangel, die Notwendigkeit, Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen, und nicht zuletzt neue Arbeitsweisen wie das Homeoffice: Die Herausforderungen für Unternehmen sind vielschichtig. Ein Schnittpunkt dieser Herausforderungen ist die betriebliche Mobilität. Wie kommen die Mitarbeitenden zum Arbeitsort? Wie kann die Mobilitätssituation unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit und in Bezug auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden verbessert werden?

Diesen Fragen wurde im Projekt „Betriebe machen mobil – betriebliches Mobilitätsmanagement im Landkreis Augsburg“ nachgegangen. Der Landkreis Augsburg setzte damit ein Pilotprojekt aus seinem Mobilitätskonzept um. Ziel war es, die teilnehmenden Unternehmen bei der Optimierung ihrer betrieblichen Mobilität zu unterstützen. Dazu wurden eine umfassende Mobilitätsanalyse, eine Mitarbeitendenbefragung sowie individuelle Beratungstermine vor Ort durchgeführt.

 

Diese Firmen haben mitgemacht

An dem Projekt nahmen die Unternehmen Lech-Stahlwerke GmbH aus Meitingen, Erhardt+Leimer GmbH aus Stadtbergen, KEIMFARBEN GmbH aus Diedorf, deuter Sport GmbH und IKEA aus Gersthofen teil. Das sechste Unternehmen war der Landkreis Augsburg selbst, an dessen Hauptstandort am Prinzregentenplatz in Augsburg mehrere hundert Kreisbeschäftigte arbeiten.

 

Ablauf des Projekts

Die Beratungen wurden von einem beauftragten Fachbüro durchgeführt. Eine erste Möglichkeit zum Austausch der teilnehmenden Unternehmen war die Auftaktveranstaltung im Dezember 2022. Nach den ersten Workshops in den einzelnen Betrieben sowie den Datenerhebungen im Frühjahr erfolgte im Sommer die Auswertung der Ergebnisse. Darauf folgte ein zweiter betriebsinterner Workshop. Durch diesen Prozess aus Evaluation und Beratung sollten Möglichkeiten zur Optimierung der betrieblichen Mobilität aufgezeigt werden sowie Ansatzpunkte für konkrete Maßnahmen entstehen.

 

Während der Abschlussveranstaltung im Landratsamt Augsburg Anfang September wurden die Teilnehmenden kürzlich für ihr Engagement ausgezeichnet. "Die durchgeführten Analysen haben konkrete Optimierungspotenziale bei den einzelnen Unternehmen aufgezeigt und die Beteiligten zum Nachdenken angeregt. Damit haben sie den ersten wichtigen Schritt hin zu einem nachhaltigeren betrieblichen Mobilitätsmanagement gemacht", betonte Mareike Stegmair, Mobilitätsmanagerin im Landratsamt Augsburg. Besonders deutlich wurde der Verbesserungsbedarf im Bereich der Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. "Hier sind wir natürlich als Landkreis gefragt, da wir als Aufgabenträger des öffentlichen Verkehrs hier ganz konkret Einfluss nehmen können", erklärte der stellvertretende Landrat Hubert Kraus im Rahmen der Veranstaltung.

 

In diesem Zusammenhang wäre es auch hilfreich, wenn Unternehmen weitere Angebote zur Förderung des Radverkehrs für ihre Beschäftigten schaffen würden. "Wenn beispielsweise neue Angebote wie Duschen oder Fahrradreparaturstationen etabliert werden, könnte das Unternehmen für seine Mitarbeitenden attraktiver werden. Die Zertifizierung als fahrradfreundlicher Arbeitgeber wäre in diesem Zusammenhang sicherlich ein sinnvolles Ziel", schloss Stegmair.


Neue Förderung „Betriebliches Mobilitätsmanagement“ für Unternehmen

Das Bundesamt für Digitales und Verkehr (BMDV) möchte mit dem Förderprogramm zur Reduktion der verkehrsbedingten CO2-Emissionen im Berufs-, Dienst- und Ausbildungsverkehr sowie in der Alltagsmobilität der Beschäftigten von Betrieben, Unternehmen und kommunalen Einrichtungen durch Erweiterung und Verstetigung der Förderung von Maßnahmen einer nachhaltigen Mobilität beitragen. 

Alle Informationen zum Förderprogramm finden Sie hier.


REGIONALE INFORMATIONEN ZUM BETRIEBLICHEN MOBILITÄTSMANAGEMENT

Die Regio Augsburg Wirtschaft GmbH bietet seit Neuestem eine stetig wachsende Datenbank an Informationen zum betrieblichen Mobilitätsmanagement auf ihrer Webseite an. Neben grundsätzlichen Informationen werden auch Praxisbeispiele aus der Region aufgegriffen und zur Nachahmung beworben. Die Plattform bietet weiterhin Hinweise zu aktuellen Fördermöglichkeiten sowie Events.

 

Mareike Stegmair
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